Balkonkraftwerke boomen derzeit wie nie zuvor. Der Infoabend der Wählergruppe Einheitsblock – Freie Wählerschaft (EHB-FW) Vilseck fand wohl deshalb so großes Interesse bei zahlreichen Kaufinteressenten, die den Saal des FV-Sportheimes in Vilseck füllten, um sich in die Feinheiten dieser umweltfreundlichen Technologie einweihen zu lassen.
Der Vorsitzende des EHB-FW, Thorsten Grädler, begrüßte dazu den Referenten und Experten des „Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit e.V.“ (ZEN) aus Ensdorf, Karl-Heinz Hofbauer. Zunächst erläuterte Grädler die kommunale Förderung der Stadt Vilseck, die auf Antrag des EHB-FW seit 1. Januar dieses Jahres gilt.
Die Stadt Vilseck zahlt bis zu 150.- € Zuschuss beim Kauf einer Mini-PV-Anlage (600 Watt). 10.000 € seien dafür im Haushalt ausgewiesen. Einwohner von Vilseck, aber auch im Ort ansässige Firmen und Vereine können bei der Stadtverwaltung den Zuschuss beantragen. Vorzuweisen sind dabei die Rechnung, der Kaufbeleg und die Anmeldung beim Netzbetreiber.
In seinem Fachvortrag stellte Hofbauer die Vorzüge der Balkonkraftwerke heraus. Durch den Wegfall der Mehrwertsteuer auf diese Produkte seien die Einkaufskonditionen auch für den Privatkunden derzeit sehr günstig. Inzwischen gebe es ein großes Warenangebot für diese Anlagen im Fachhandel, in Baumärkten oder einschlägigen Kaufportalen. Die kleinen Kraftwerke können ganz einfach auf dem Balkon oder Garagendach, im Garten oder an einer anderen geeigneten Stelle installiert werden. Der per Sonne erzeugte Strom wird dann über eine Steckdose in den Stromkreislauf des Haushalts eingespeist.
"Mit einer 600-Watt-Anlage kann ein durchschnittlicher Haushalt über die Sommermonate schon seine Grundlast decken, sprich die Energie erzeugen, die er üblicherweise für den Kühlschrank, das Telefon, den W-Lan-Router und andere Haushaltsgeräte benötigt", betont Karl-Heinz Hofbauer, der das Energiesparprojekt beim ZEN federführend betreut. Bis zu 500 kwh pro Jahr könne so eine Anlage bei guter Ausrichtung der Module erzeugen, was bei einem Strompreis von 30 Cent die Stromrechnung um etwa 150.- € reduziert, rechnete Hofbauer vor.
Hofbauer riet dazu, sich leistungsstärkere Module, beispielsweise zwei Module mit jeweils 420-Watt-Peak, bei einer 600-Watt-Anlage anzuschaffen, da dieser Module auch bei weniger Sonneneinstrahlung satten Stromertrag liefern. Der Wechselrichter drossele die Energie auf maximal zulässige 600 Watt Einspeisung.
Er selbst, Hofbauer, oder das ZEN stünden für alle Fragen rund um das Thema beratend zur Seite. Wer Informationen braucht, kann anrufen (Tel. 09624/903646) oder die Website nutzen: www.zen-ensdorf.de
Nachdem ein Teil der Gäste ihr Interesse auch für herkömmliche PV-Anlagen am Dach bekundeten, wird sich die Wählergruppe auch zu diesem Thema um einen Fachvortrag bemühen, kündigte Grädler an.
Foto: (er) ZEN-Experte Karl-Heinz Hofbauer (re.) mit Gastgeber Thorsten Grädler (li.) erklärt die Funktionsweise eines Wechselrichters beim Infoabend in Vilseck.