Thorsten Grädler zog ein positives Fazit der letzten Wochen. „Obwohl wir keinen Bürgermeisterkandidaten stellen, waren unsere Wahlversammlungen und Infostände gut besucht. Das oft zitierte „Fair-Play“ beim Wahlkampf wurde von unserer Seite aus stets beachtet und habe zu Lob und Anerkennung bei Rückmeldungen geführt. „Ebenso konnten wir mit unserem sorgfältig erarbeiteten Wahlprogramm und der persönlichen Vorstellung der fünf Kandidatinnen und 15 Kandidaten, das Interesse der Bürgerinnen und Bürger an unserer politischen Arbeit wecken“ so Grädler.
Grädler erinnerte auch an die Wahlwerbemittel, die unter dem Aspekt der Umweltverträglichkeit ausgewählt wurden. „Mit dem Kugelschreiber aus Stroh, Kork und Recycling-Plastik, dem Einkaufswagen-Chip aus Holz und einem wiederverwendbaren Obst- und Gemüsebeutel wollten wir den hohen Stellenwert des maßvollen Umgangs mit unseren Ressourcen zum Ausdruck bringen. Vernunft und Augenmaß waren dabei unsere Ratgeber“ betonte Grädler.
Fraktionsvorsitzender Wilhelm Ertl hob in seinem Rückblick auf die ablaufende Legislaturperiode das zumeist sehr konstruktive und sachliche Klima im Stadtrat hervor. „Wer glaubt, die Freien Wähler hätten regiert und die CSU sei in der Opposition gewesen, der irrt“ meinte Ertl. Vielmehr sei die CSU-Fraktion als „Partner auf Augenhöhe“ voll und gleichberechtigt in die politischen Entscheidungen eingebunden gewesen. Die Tatsache, dass fünf Haushalte in den vergangenen sechs Jahren einstimmig verabschiedet wurden, sei ein klares Indiz dafür, dass sich alle Fraktionen mit dem eingeschlagenen Kurs einverstanden zeigten. Ertl zeigte sich zuversichtlich, dass auch im neuen Stadtrat ein gutes Arbeitsklima als Grundlage erfolgreicher Kommunalpolitik einkehren wird. Das Wohl der Stadt Vilseck stünde dabei im Vordergrund.
Grädler zeigte den Zuhörern den Werdegang des in fünf Themenschwerpunkten gegliederten Wahlprogrammes auf. Die Ergebnisse der durchgeführten Bürgerbefragung vom Oktober 2019 hätten darin Einkehr gefunden. Zusammen mit seiner Stellvertreterin Daniela Sertl erläuterte Grädler die Schwerpunkte künftiger Rathauspolitik. Die Themen „Verkehrsberuhigung am Markplatz und Leerstandsbekämpfung“ sowie die unbefriedigende Situation hinsichtlich „Arbeits- und Ausbildungsplätze in Vilseck“ werden dabei eine zentrale Aufgabe für alle politisch Verantwortlichen bilden. „Wir haben hierzu gute Vorschläge und Ansätze in unserem Wahlprogramm zu Papier gebracht“ meinte Sertl, die als Beamtin im gehobenen Dienst bei der „Bundesagentur für Arbeit“ ihr Fachwissen einbrachte.
Grädler bekräftigte ein großes Wahlziel seiner Wählergruppe, dass künftig mehr Frauen als bisher (3) im neuen Stadtrat vertreten seien. „Hierzu können wir der Wählerschaft fünf motivierte Bewerberinnen empfehlen“ sagte Grädler.
Der Kreisvorsitzende der Freien Wähler, Albert Geitner, brach eine Lanze für die Vielfalt der im Kreistag vertretenen politischen Gruppierungen. Die absolute Mehrheit einer Partei sei im Sinne ausgewogener Entscheidungen nicht wünschenswert, meinte Geitner. Für die Freien Wähler im Landkreis gehe es darum, ihre bisherige Mandatsstärke von neun Kreisräten auszubauen. Mit Hans Martin Grötsch konnten die Freien Wähler einen sehr ambitionierten Landratskandidaten gewinnen, der als Stellvertreter des FW-Landesvorsitzenden Hubert Aiwanger einen direkten Draht in die bayerische Staatsregierung hat.
Der seit Jahrzehnten geforderte Lastenausgleich für elf Anrainergemeinden der Truppenübungsplätze Grafenwöhr und Hohenfels sei auf Ebene der Freien Wähler intensiviert worden. Bei der Klausurtagung der FW-Landtagsfraktion in Schwarzenfeld sei von Wirtschaftsminister Aiwanger hierzu das Regionalmanagement mit einem Kostenansatz von 200.000 Euro als erste Fördermaßnahme vorgestellt worden, bilanzierte Geitner.
Fotos: (kari)
Groß war das Interesse an der abschließenden Wahlinfo-Veranstaltung der Wählergruppe "Einheitsblock Freie Wählerschaft" im Gasthof Hammer. Im Bild (stehend) Stadträtin Monika Krieger, re. Daniela Sertl. Links Kreisvorsitzender Albert Geitner.