Vilsecker Bürger zeigen ihr Interesse an selbst erzeugten Solarstrom - Zweiter Informationsabend zum Thema „PV-Anlage auf eigenem Dach“ - Solarbotschafter Reinhard Hampel gibt wertvolle Tipps – „Auf die Kraft der Sonne setzen“
Wiederum war der Saal in der Sportgaststätte des FV Vilseck gut gefüllt beim Vortragsabend zum Thema „Dach-PV-Anlagen und Batteriespeicher“ zu dem die Wählergruppe Einheitsblock Freie Wählerschaft (EHB) eingeladen hatte. Der 1. Vorsitzende des EHB, 2. Bürgermeister Thorsten Grädler freute sich über das große Interesse der Bürgerschaft an Informationen zum selbst erzeugten Solarstrom. In seinem gut 90-minütigen Vortrag vermittelte der Referent des Solarfördervereins Amberg, Reinhard Hampel, viel Basiswissen und gab nützliche Tipps zu der komplexen Materie.
Sein Referat erstreckte sich auf einzelnen Bestandteile einer Dach-PV-Anlage, den Vorgang der Stromerzeugung mit Einspeisung in das eigene Hausnetz, Speicher oder in das öffentliche Stromnetz bis hin zu den Kosten und der wirtschaftlichen Betrachtung einer solchen Investition anhand der Werte seiner eigenen PV-Anlage, die er seit 2015 auf seinem Privatanwesen in Betrieb hat. Ebenso erläutere Hampel den steuerlichen Aspekt, die administrativen Vorgänge bei der Anmeldung der Anlage und Fördermöglichkeiten durch staatliche oder kommunale Fördertöpfe.
In acht Schritte unterteilte Hampel den Weg zu einer eigenen Anlage. Den ersten Schritt machten die Zuhörer heute beim Informationsabend. Als zweiten Schritt empfahl der Solarbotschafter eine erste Ertragsabschätzung. Hierbei biete das Onlinetool des Solarpotentialkatasters eine gute Hilfe. Danach sei es ratsam mehrere Angebote einzuholen und eine Voranfrage beim Netzbetreiber stellen. Erst dann sei es sinnvoll den Kaufvertrag abzuschließen. Parallel dazu sei die Klärung von Steuerfragen und Versicherungsschutz zu tätigen. Damit seien dann die wichtigsten Hürden bis zur Installation, Inbetriebnahme und Anmeldung der Anlage erledigt.
Auch zur Fragestellung: „Rechnet sich ein Batteriespeicher“ gab Hampel sein Wissen preis. In der Praxis werden häufig zu große Speicher installiert. Dies beeinträchtige den Ladezustand der Batterie und beschleunigt die Alterung der Batterie. „Ungenutzte Kapazität kostet unnötig Geld und verschwendet Rohstoffe und Ressourcen“ so Hampel. Die zu erwartende Lebensdauer eines Batteriespeichers liege bei zehn bis 15 Jahren, während Solarmodule länger als 20 bis 30 Jahre eine sehr gute Leistung bringen können.
Ohne Speicher sei ein Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms von 20 bis 30 % realistisch, während mit Speicher eine Quote von bis zu 70% möglich sei. Aufgrund der derzeit hohen Nachfrage nach Speichern sei das Preisniveau deutlich gestiegen. Dies wiederum verlängere den Amortisationszeitraum erheblich. Denkbar sei hier die Nachrüstung zu einem späteren Zeitpunkt.
Hampel gab einen Überblick über finanzielle Förderungen durch die EEG-Vergütung für den ins Netz eingespeisten Strom oder durch Solarkredite zu günstigen Konditionen über die KFW oder die Hausbank. Ferner leisten einige Kommunen Zuschüsse zu PV-Anlagen. Hampel empfahl dies vor dem Kauf bei der eigenen Kommunem zu erfragen. Während die Stadt Vilseck bis zu 150 € für eine Balkon-PV-Anlage bezuschusst, biete die Gemeinde Ebermannsdorf auch Fördermittel für Dach-PV-Anlagen und Speicher, so Hampel.
Unter der Überschrift „Klimaschutz ist Friedenspolitik“ ging Hampel auch auf den ethischen Aspekt ein. Der Redner betonte mit Verweis auf die Bayerische Verfassung (Art. 141) : „Der Gesundheit und der Unversehrtheit des Menschen ist der absolute Vorrang einzuräumen. Alles andere hat sich dem unterzuordnen. Hampel ermahnte alle zu einem raschen Handeln. Gerade die Politik, ob in Berlin, München oder auf kommunaler Ebene, müsse dies endlich einsehen und handeln.
Mit einem flammenden Appell für den Ausbau der erneuerbaren Energien beendete der Referent seinen spannenden Vortrag: „Die Zukunft liegt in unserer Hand und wir müssen sie umweltfreundlich und nachhaltig gestalten und formen.“
Gemessen am Beifall der Zuhörer traf Hampel damit den Zeitgeist der anwesenden Bürger. Mit einem Brotzeitkorb bedankte sich Grädler beim ehrenamtlichen Solarexperten, der von Hermann Dotzler, ebenfalls vom Solarförderverein Amberg, unterstützt wurde.
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https://www.sfv.de/verein/infostellen/infostelle-amberg-amberg-sulzbach
09621 –320057 Infos und Beratung
Weitere Infos:
Wirtschaftlichkeitsrechnung:
https://www.test.de/Photovoltaik-Rechner-1391893-0/
Speicher Dimensionierung:
https://solar.htw-berlin.de/studien/speicher-inspektion-2022/
Lohnen sich Speicher?
Unabhängigkeitsrechner:
https://solar.htw-berlin.de/rechner/unabhaengigkeitsrechner/
Grüne Energie vom Dach: Lohnt sich eine Photovoltaikanlage? | Quarks: (Mediathek)
https://www.youtube.com/watch?v=oxmp3zwDB04
Solarkataster:
https://www.solare-stadt.de/amberg-sulzbach/
Energieatlas Bayern:
https://www.energieatlas.bayern.de
Quelle der Links: Vortrag vom 27.4.2023, Reinhard Hampel